Automatische Telefonansagen
Automatische Telefonansagen sind sowohl für den Kunden als auch für die Unternehmen eine gute Sache, denn sie sichern nicht nur einen deutlich höheren Durchsatz an Anrufern, deren Fragen beantwortet werden können, sondern setzen auf Seiten der Unternehmen Kapazitäten bei ihren Mitarbeitern in den
Bereichen Kundenakquise und Support frei. Eines der bekanntesten Beispiele dazu ist die voll automatisierte Produktregistrierung bei verschiedenen großen Softwareanbietern. Das System prüft über die Abfrage des Produktkeys, ob es sich um eine legal erworbene Software handelt, generiert auf Grund des angegebenen Keys und zusätzlicher vom Hersteller vorgegebener Parameter einen Freischaltcode und sagt diesem dem Kunden an, wobei gleich noch Hinweise zum Umgang mit dem jeweiligen Freischaltmenü gegeben werden.
Grundlage für derartige Telefonansagen ist das Unified Messaging, dessen Zielstellung eine Standardisierung der Bearbeitung bestimmter Routineanfragen ist. Während sich bis vor einiger Zeit noch die ganz normalen Ortsnetzrufnummern für solche Telefonansagen nutzen ließen, ist das inzwischen zu einer sehr teuren Angelegenheit geworden, denn es müssen Sonderrufnummern dafür genutzt werden, bei denen je nach Anbieter unterschiedlich hohe Kosten auf Seiten des Anrufers anfallen. Für die Unternehmen bietet das auch wirtschaftliche Vorteile, denn in vielen Fällen verdienen sie an den Telefongebühren sogar mit. Das beste Beispiel dafür sind die diversen Spielshows auf einigen Fernsehkanälen, die sich ausschließlich darüber finanzieren, dass tausende Leitungen geschaltet werden, auf denen die Anrufer eine Telefonansage bekommen, dass sie die Gewinnleistung gerade nicht erwischt haben und ihnen anschließend Werbung eingespielt wird.
Automatische Telefonansagen sind eine gute Sache, wenn man an die Auskunftsdienste zur Rufnummernabfrage oder die Fehlermeldungen denkt, die Netzbetreiber bei Nichterreichbarkeit ausgeben oder die diverse zusätzliche Dienste, wie ein Rückruf bei besetzt angeboten werden. Außerdem werden die vom Vermittlungssystem eigenständig gestarteten Telefonansagen oft genutzt, um Informationen über Verbindungspreise weiterzugeben oder die Ansagen mit Abfragen zu koppeln, die eine zielgerichtete Weiterleitung des Anrufs ermöglichen. Leider werden die Telefonansagen hin und wieder auch als Verdienstquelle genutzt, indem man zum Beispiel angebliche Gewinnmitteilungen verschickt, wo der Empfänger für die Auslieferung eine kostenpflichtige Hotline anrufen muss, auf der ihn eine endlose automatische Telefonansage erwartet, die ausschließlich unter psychologischen Aspekten erstellt wurde und nur dazu dient, ihn so lange wie möglich in der Leitung zu halten.
Auch an anderer Stelle sind die per Computer gesteuerten Telefonansagen in die Kritik geraten. Das betrifft vor allem den Bereich des Mobilfunks, wo es seit etwa 2005 Telefonansagen gibt, die den Anrufer darauf hinweisen, dass sein Anruf dem Empfänger mitgeteilt wird. Das bedeutet in der Praxis, dass hier ein kostenpflichtiger Dienst aktiviert wird, ohne dem Anrufer mitzuteilen, dass er dafür zur Kasse gebeten wird. Trotz aller Bemühungen der Verbraucherschützer, diese Vorgehensweise mit rechtlichen Mitteln unterbinden zu lassen, bleibt dem Kunden hier nur die Möglichkeit, sich mit einer Rufnummernunterdrückung vor diesen Kosten zu schützen. Zwar gibt es diesbezüglich bereits ein gerichtliches Urteil, doch von Seiten der Netzbetreiber gab es darauf noch keine Reaktion, obwohl die Richter in Ulm sehr deutlich zum Ausdruck brachten, dass dem Kunden die Mitteilung, dass die Zielrufnummer nicht erreichbar ist, nicht in Rechnung gestellt werden darf.