CLIR - die Rufnummernunterdrückung
CLIR steht für die englische Bezeichnung Calling Line Identification Restriction und wird mit dem deutschen Begriff Rufnummernunterdrückung gleich gesetzt. Bei der Rufnummerunterdrückung stehen in der Regel vier verschiedene Optionen zur Verfügung. Die erste Variante ist, die Rufnummer
immer übermitteln zu lassen. Das Gegenstück dazu ist die ständige Unterdrückung der Rufnummer. Die beiden dazwischen liegenden Auswahlmöglichkeiten bieten die Chance, die Rufnummernübermittlung pauschal zu blockieren und nur in bestimmten Fällen zuzulassen oder umgekehrt die Rufnummer grundsätzlich übermitteln zu lassen und nur in einzelnen Fällen zu unterdrücken. Diese Auswahl ist beim jeweiligen Netzanbieter vorzunehmen, denn bis dorthin wird die Rufnummer in jedem Falle übermittelt. Alternativ dazu bieten einige Telefone die Möglichkeit, über eine vor dem Anruf zu tätigende Tastenkombination die Rufnummernsperre für diesen einen Anruf zu aktivieren.
Doch selbst wenn man die CLIR Funktion vollständig und für alle Anrufe aktiviert hat, kann man nicht verhindern, dass bestimmte Teilnehmer sie doch sehen können. Bei ihnen ist auf Seiten des Netzbetreibers die Funktion CLIRO aktiviert. Das O im Kürzel steht für Override. Das heißt, hier werden die Vorgaben des Telefonkunden überschrieben, weil die damit versehenen Rufnummern höhere Rechte besitzen. Dabei handelt es sich um sämtliche Notrufzentralen. Im Klartext, wenn man den Polizeinotruf, den Feuerwehrnotruf oder den medizinischen Notruf wählt, wird die Rufnummer immer mit angezeigt. Das ist im Interesse der Sicherheit aller Beteiligten notwendig, denn wenn ein Anrufer nicht mehr in der Lage ist, sich identifizieren zu können, kann sein Standort über die angezeigte Rufnummer ermittelt und Hilfe dorthin losgeschickt werden. Das gilt sowohl für die Notrufe aus dem Festnetz als auch für Anrufe aus den Mobilfunknetzen, wo im Ernstfall eine Ortung veranlasst werden kann, die schon so manchem Verletzten das Leben gerettet hat.
Auf der anderen Seite sichert das übergeordnete Recht CLIRO auch, dass man demjenigen auf die Spur kommen kann, der die Mitarbeiter der Rettungsleitstellen in die Irre führen möchte. Fingierte Bombendrohungen, um einer gefürchteten Klausur in der Schule oder Uni aus dem Weg gehen zu wollen, lassen sich also auch mit unterdrückter Rufnummer zum Standort des jeweiligen Handys und seinem Besitzer zurück verfolgen. Auch bei einem Anruf aus einer öffentlichen Telefonzelle ist die Rufnummernunterdrückung nicht möglich. Genau für solche Ermittlungen wurden auch verschiedenen Bundesbehörden und Justizbehörden die Rechte des CLIRO zuerkannt und somit in allen Netzen sicher gestellt, dass sie die Rufnummer des Anrufers sehen.
Auch im privaten Rahmen bedeutet die CLIR Funktion ein Stück weit Sicherheit. Die Rufnummernunterdrückung sorgt dafür, dass nicht jeder, den man aus irgendeinem Grund telefonisch kontaktieren muss, gleich die komplette Rufnummer hat. Das schützt auch vor unliebsamen Werbeanrufen, vor allem wenn man auch darauf achtet, dass man seine Rufnummer wirklich nur den Behörden gibt, die sie unbedingt benötigen und auch die Auswahl der Privatpersonen, denen man die nicht so leicht zu verändernde Festnetzrufnummer gibt, auf ein gut ausgewähltes Minimum beschränkt. Alternativ zur Rufnummernunterdrückung hat man auch die Möglichkeit, eine andere Rufnummer, zum Beispiel eine vom Provider zugeteilte Internetrufnummer zu verwenden, die man jederzeit leicht wieder ändern kann.